Regenerative Energieerzeugung

Seit 2007 sind unsere beiden Biogasanlagen in Zemmin nun am Netz. In diesen Jahren konnten wir umfänglich mit der Erzeugung von regenerativer Energie Erfahrungen sammeln. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in den ganzen Jahren hohe Motorenauslastungen jenseits 90 % fahren konnten. Diese Zahlen sagen vor allen Dingen aus, dass Biogasanlagen neben einer hohen Auslastung auch sehr sichere Energie liefern können, wenn sie entsprechend gebaut, gewartet und betrieben werden.

 

Nach Terminabsprache direkt bei uns im Büro, sind wir gerne bereit Ihnen die Technik und die Funktion einer Biogasanlage zu erklären.

 

Im September und Oktober 2018 haben wir zwei komplett neue Blockheizkraftwerke des Herstellers Jenbacher bekommen. Diese fabrikneuen Aggregate sind in der Lage, 549 kw/h elektrische Energie und ca. 580 kw/h thermische Energie pro Stunde zu erzeugen. Der Wirkungsgrad liegt bei 93 %, was in der Entstehung von Energie höchst effizient ist ! Diese beiden Energieerzeuger sind das Herzstück unserer zukünftigen Wärmeerzeugung für die beiden Gemeinden. Zusätzlich wurden die beiden gasdichten Fermenterdächer, die Sicherheitseinrichtungen sowie die Auskopplung der Wärme erneuert und optimiert. 

 

Somit sind wir für die kommenden Aufgaben gut gerüstet. 

 

Die Leitwarte - Herz des Netzes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von hier aus können wir aus der Leitwarte das gesamte Netz steuern und regeln. Wir haben Zugriff auf die einzelnen Übergabestationen, können Fehler auslesen, Wünsche der Kunden durch Einstellungen erfüllen, Zählerwerte auslesen und Pumpenströme regulieren. Wir können die Energieerzeugung regeln, automatisieren und bestimmen, wer wann die Wärme erzeugt und wo sie hingehen soll. Wir können optimierend eingreifen und es werden hier auch Störungen visualisiert. So können wir schnell eingreifen und müssen nicht immer zu den Kunden fahren, wenn etwas aufläuft. 

 

Ein Nahwärmenetz unter modernen Gesichtspunkten sollte auf diese Weise gesteuert werden können. Die Technik macht es möglich, wirtschaftlich und hocheffizient Netze zu leiten und zu visualisieren. 

 

So geht Nahwärme !! 

 

Das Blockheizkraftwerk - Das Herz einer Biogasanlage

Oben sehen Sie ein Bild eines unserer beiden Blockheizkraftwerke in den Biogasanlagen in Zemmin. Dieses BHKW vom österreichischen Hersteller Jenbacher ist ein sogenannter Otto - Gasmotor. Er ist in der Lage 549 kW / h elektrische Energie zu erzeugen. Das Biogas aus dem Fermenter wird über einen Aktivkohlefilter gereinigt und dem Motor über einen Gasmischer zugeführt. Das methanhaltige Gas wird im Brennraum des Motors verbrannt und durch die entstehende Energie wird ein Aggregat angetrieben. Dieses Aggregat erzeugt elektrische Energie, welche in das Netz des örtlichen Energieversorgers eingespeist wird. So werden täglich ca. 12.500 kW pro Stunde Strom von jedem BHKW CO² neutral erzeugt, da das Kohlendioxid, welches beim verbrennen des Motors freigegeben wird, zuvor durch die rein pflanzlichen Substrate rechnerisch der Atmosphäre entnommen wurde. Das Biogas wird ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen und der Gülle unserer Schweine im Fermenter erzeugt. Bei der reinen Stromproduktion erreicht ein BHKW einen Wirkungsgrad von ca. 42 %. Die Emissionen eines Blockheizkraftwerkes werden jährlich gemessen und dem zuständigen Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt per Emissionsgutachten nachgewiesen. Hier gelten strenge Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Auch für die Schallemissionen gelten Vorgaben - so stehen unsere BHKW `s in Schallkammern, damit man draußen möglichst wenig hört.

Die Wärme wird hauptsächlich durch sogenannte Abgaswärmetauscher gewonnen. Die Abgastemperatur von mehreren hundert Grad Celsius wird hier ausgekoppelt und in warmes Heizwasser übertragen. Somit ist ein BHKW sogar in der Lage, etwas mehr Kilowattstunden in Form von heißem Heizwasser zu erzeugen, wie mit Strom - unsere Jenbacher BHKW `s erzeugen ca. 580 kW Wärme pro Stunde. Diese Wärme kann in Wärmenetze ausgekoppelt und an die Verbraucher übertragen werden.

 

Ein durchschnittliches Wohnhaus in Deutschland benötigt im Jahr 20.000 kW / h Wärme. Bei dieser Wärmeerzeugung kann eines dieser BHKW bei 90 prozentiger Auslastung ungefähr 217 Häuser ganzjährig mit Wärme versorgen. Hier sieht man das enorme Potential, welches wir hier nutzen möchten.

Die Hackgutfeuerungsanlagen - Redundanz, die vorgehalten wird

Die Hackschnitzelkessel von Hargassner

 

Die beiden Hackschnitzelkessel dienen der Redundanz und der zusätzlichen Wärmeerzeugung an kalten Tagen. Jeder liefert 330 kW/h thermische Energie aus Holzhackschnitzeln. Sie sind in Betoncontainern errichtet und können Wärme auf Knopfdruck erzeugen.

 

Jeder Container beinhaltet etwa 20 cbm Hackschnitzelvorrat, der den Kessel etwa 3 Tage unter Vollast mit Brennmaterial versorgen kann. Die Vorratsbehälter werden mit dem Radlader befüllt. Die Hackschnitzel werden dann vollautomatisch mit einer Dosierschnecke der Brennkamer zugeführt, die Asche nach der Verbrennung ebenfalls vollautomatisch in einen Aschevorratsbehälter ausgetragen. Somit laufen die Kesselanlagen redundand vollautomatisch auf Abruf, welchen wir mit der Anlagenvisualisierung auch aus der Entfernung einstellen können.

 

Wir konnten in diesem Winter beide Hackgutfeuerungsanlagen ausgiebig testen. Wir konnten uns stets auf Ihre Leistung verlassen. 

Die Biogasanlagen: Regenerative Energieerzeuger

Eine Biogasanlage kann neben der Erzeugung von Strom und Wärme noch viel mehr - Mit einer solchen Anlage schließen sich umfängliche Produktionskreisläufe auf einem landwirtschaftlichen Betrieb.

 

Anbau von Silomais / Getreide:

 

Unsere beiden Biogasanlagen werden mit nachwachsenden Rohstoffen gefüttert. Diese Art der Verwendung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, führt in der Bevölkerung oft zu einer sogenannten "Teller - Tank Diskussion". Auch wir stellen uns täglich dieser Diskussion. Hier schildere ich mal die Sichtweise eines Landwirtes auf dem Standort in Zemmin.

Wir haben hier leichte bis mittlere Böden mit der Bodenart lehmiger Sand bis Sand. Unsere Ackerwertzahl liegt im Betriebsdurchschnitt bei ca. 35 Bodenpunkten - viele Standorte sind für die Produktion von qualitativ hochwertigem Winterweizen einfach zu leicht. Auch für den Raps oder die Wintergerste eignen sich diese nur zu ca. 50 %. Der Winterroggen und der Silomais kommen jedoch damit ausgezeichnet zurecht, daher eignet sich hier der Anbau besonders. Eine gute landwirtschaftliche Praxis setzt eine gewisse Fruchtfolge auf den Ackerflächen voraus zum Erhalt der Böden und der Vielfalt auf den Flächen. So wächst bei uns der Mais in Fruchtfolge mit Winterroggen und Winterraps. Aufgefrischt wird die Fruchtfolge mit einem sehr intensivem Anbau von blühenden Winterzwischenfrüchten, um den Humushaushalt positiv zu regulieren. Auf den besseren Böden wird Winterraps, Winterweizen, Wintergerste und auch Silomais angebaut. So können wir ständig wechselnde Fruchtfolgen einhalten und unsere Böden optimal auf die Kulturen einstellen.

 

Düngung mit organischen Düngemitteln:

 

Die Schweinegülle wird bei uns umfänglich in den Biogasanlagen vergoren. Sie ist die Grundlage für einen optimalen und stabilen Gärverlauf. Die Bakterien im Fermenter fühlen sich in den tierischen Exkrementen sehr wohl und nutzen sie, um sich zu vermehren. Das Gemisch von Mais und Gülle wird dem Fermenter alle 40 Minuten frisch zugeführt und die Bakterien bauen die Bestandteile in Ihre chemischen Grundnährstoffe ab. Es entsteht ein Gärsubstrat, welches die stark riechende Ammoniakphase der Gülle weitestgehend verloren hat - der elementare Stickstoff in der Gülle wirkt zu 50 % sofort, die restlichen 50 % wirken nachhaltig und werden von den Bodenbakterien umgewandelt. Die Pflanze wird nach der Düngung nach und nach mit dem wichtigen Nährstoff versorgt. Des Weiteren befindet sich in den Gärsubstraten Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Schwefel und viele wichtige Spurenelemente, die die Kulturpflanzen zum wachsen und zur Ertragsbildung essentiell benötigen.

 

Es schließen sich Kreisläufe - Es bleibt Wertschöpfung in der Region - Wir sind relativ unabhängig von vielen globalen Märkten.

 

Dies bringt Sicherheit für uns und unsere landwirtschaftlichen Betriebe. Und damit auch für unsere Mitarbeiter und deren Familien.